Hochschule Osnabrück: CampusTalk über Muda-Do-Philosophie und Lean Production

Was Geschäftsprozessmanagement mit einer japanischen Philosophie zu tun hat, das erklärte Thorsten Dirks, Geschäftsführer der Neuenhauser Unternehmensgruppe, beim sogenannten CampusTalk auf dem Campus Lingen. Im Rahmen einer Betriebswirtschaftsvorlesung bei Fritjof Karnani, Verwalter der Professur für Entrepreneurship, insbesondere Unternehmensführung, ging es um das Geschäftsprozessmanagement, um Prozessoptimierungen und kontinuierliche Verbesserungsprozesse. Die von der Fakultät in Lingen, dem Wirtschaftsverband Emsland und der Wirtschaftsvereinigung Grafschaft Bentheim initiierte Veranstaltungsreihe Campus Talk verfolgt das Ziel, den angehenden Fachkräften einen Bezug zur Praxis zu vermitteln. Mit der Reihe können sie regionale Unternehmen kennenlernen und erfahren, an welchen Stellen sie ihr Fachwissen tatsächlich anwenden können. 


Gleich zu Beginn machte Dirks klar: Das Geschäftsprozessmanagement der Neuenhauser Unternehmensgruppe folgt unter anderem japanischen Managementmethoden. Im Rahmen seines vorgestellten Referates „Muda-Do“ zeigte Dirks einen Ausschnitt aus diesen Philosophien. Der Geschäftsführer erläuterte die den Studierenden: „Muda-Do heißt so viel wie ,Der Weg, um die Masse der Verschwendung zu eliminieren.‘ Und das ist genau das, was wir mit unserem Geschäftsprozessmanagement erreichen wollen.“ Ein weiterer Aspekt sei wichtig, wie die Studierenden erfuhren: „Es geht darum, mit möglichst wenig Aufwand qualitativ hochwertig viel zu produzieren. Auch dieses Ziel hat seinen Ursprung in Japan. Der Automobilhersteller Toyota fand dafür den Begriff des ,Lean Production‘ “, erklärte Dirks.

Das Lean Production setzt sich wiederum aus vielen einzelnen Prozessen zusammen, die alle zueinander passen und aufeinander abgestimmt sein müssen. „Das höchste Gut eines Unternehmens sind dabei die Mitarbeiter, die das Produkt entwickeln, aber auch die Kommunikation sowie die Verantwortung bestimmte Termine einzuhalten“, sagte der Geschäftsführer. Er machte den Studierenden auch deutlich, dass Geschäftsprozesse sehr komplexe Verfahren sind, die gut organisiert werden müssen, damit möglichst wenig Fehler passieren. „Auch da kommt die Muda-Do-Philosophie wieder zum Tragen: Die Prozesse müssen so gestaltet sein, dass Fehler und Probleme vermieden oder behoben werden“, erklärte der Referent. 

Um einen Prozess möglichst effizient, effektiv und fehlerfrei zu gestalten, werden in der Praxis verschiedene Instrumente angewandt. Dazu gehören zum Beispiel die Just-in-Time-Produktion, kontinuierliche Verbesserungsprozess-Runden und die Toyota Prinzipien namens „Verbesserungs- und Coaching Kata“. „Die Verbesserungskata folgt typisch japanischen Werten und hat viel mit dem japanischen Kampfsport gemeinsam, denn auch dabei muss alles abgestimmt sein, um das festgelegte Ziel zu erreichen. Das ist übertragbar auf das Geschäftsprozessmanagement“, sagte Dirks.

Abschließend gab er den Studierenden noch ein Sprichwort mit auf den Weg: „Erhalte dein Geschäft, und dein Geschäft erhält dich.“ Das würde besonders deutlich machen, dass das Geschäftsprozessmanagement ein stetiger Prozess ist, bei dem es zu jeder Zeit darum geht, etwas zu verbessern, zu optimieren und gute Kunden- und Lieferanten-beziehungen zu pflegen.

 

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